Schon zum zweiten Mal konnte der Herzenswunsch-Krankenwagen (HWK) der Malteser Wetzlar einem Gast des Hospiz Haus Emmaus den sehnlichsten Wunsch erfüllen. Diesmal ging es um die Hochzeit des ältesten Sohnes, welche aufgrund des Gesundheitszustandes des Vaters von September in den Juli vorverlegt wurde.

Herr K. wünschte sich so sehr dabei zu sein – diesen bedeutsamen Moment mitzuerleben, seine Familie zu sehen und ihre Freude zu teilen.

Ebenso war es seiner liebevollen Familie ein großes Anliegen, ihm dies zu ermöglichen. Da kam das Pflegepersonal des Hospizes auf die Idee, man könnte die Koordinatorin des HWK – Manuela Jakob- fragen, ob dies über den HWK möglich sei.

Schnell wurden Gespräche geführt, die Herzenswunschfahrt geplant und ein Herzenswunsch-Team, welches die Fahrt übernimmt, gefunden.

Am Tag der geplanten standesamtlichen Trauung wurde Herr K. dann vom HWK-Team – Sylke, Jan-Philipp und Martina – im Hospiz abgeholt. Dort wurden sie schon voller Vorfreude und Aufregung erwartet. Begleitet wurde der Gast von seinem jüngeren Sohn. Nun ging es liegend mit dem Herzenswunschwagen in Richtung Dillenburg. Während der Fahrt konnte Her K. noch einmal Kraft schöpfen und sein Sohn hatte die Möglichkeit, sich mit dem Team über alles Mögliche auszutauschen.

Herr K. im Kreis seiner Familie

Am Standesamt angekommen, konnte Herr K. in den Rollstuhl umgesetzt und von der restlichen Hochzeitsgesellschaft herzlich in Empfang genommen werden. Viele Tränen sind geflossen – aus Rührung, aus Freude, aus Dankbarkeit. Es waren Momente voller Menschlichkeit.

So erlebte Herr K. die feierliche Trauung aufmerksam, bewegt und ganz gegenwärtig mit. Nach einem kleinen Sektempfang mit Fotoshooting machte sich die ganze Gesellschaft mit dem Herzenswunsch-Team auf zur kleinen Feier im Restaurant des Golfclub Dillenburg-Niederscheld.

Am späten Nachmittag ging es dann wieder zurück nach Wetzlar ins Hospiz. Dort kam ein überglücklicher, aber auch erschöpfter Herr K. an. Nichtsdestotrotz erzählte er dem Pflegepersonal von seinem wunderbaren Tag, was auch die darauffolgenden Tage anhielt.

Der gesundheitliche Zustand verschlechterte sich rasch und er verstarb vier Wochen nach seinem besonderen Ausflug umgeben von seiner Familie, die ihn bis zum letzten Atemzug begleitete.