Wetzlar (red). Sieglinde Gäbisch aus Tiefenbach hat anlässlich ihres 80. Geburtstags im Februar statt zugedachter Geschenke um Spenden für das Hospiz Haus Emmaus gebeten und konnte am Montag 2100 Euro an Hospizleiterin Monika Stumpf übergeben.

Die rührige Frisörmeisterin, die noch immer in ihrem Salon arbeitet, freut sich über die große Summe, die zusammen kam: „Ich danke von Herzen allen, die dazu beigetragen haben, einen solch stattlichen Betrag zu übergeben!“ Nachdem schon ihr Mann Klaus an seinem 80. das Hospiz bedacht hatte, wollte sie eigentlich ein anderes Spendenziel wählen, doch dann kam ein Verwandter ins Hospiz und fühlte sich hier so geborgen, dass Frau Gäbisch umschwenkte: „Das war für mich ein Wink des Schicksals, das Geld doch wieder für die segensreiche Arbeit im Haus Emmaus zu spenden.“

Monika Stumpf dankte herzlich und erläuterte die neuesten Entwicklungen um das Hospiz, die noch viele Spenden nötig machen: „Wir bauen aus und erweitern das Haus Emmaus!“ Das Hospiz mit acht Gästeplätzen feiert in diesem Jahr seinen 15. Geburtstag und das multiprofessionelle Team hat mehr als 1600 schwerstkranke Menschen auf dem letzten Lebensabschnitt begleitet. Dem gegenüber stehen jedoch mehr als 3500 Menschen, die für eine Aufnahme anfragten. „Diese belastende Situation hat uns veranlasst, über eine Erweiterung nachzudenken“, so Stumpf.

Mit dem Erweiterungsbau wird die Bettenzahl von acht auf zehn Betten erhöht und mit vier Tageshospizplätzen wird eine wesentliche Versorgungslücke für betroffene Menschen geschlossen. So wird das Haus Emmaus das erste Tageshospiz in Hessen werden. Seit Jahren wurden Tagesbetreuungsangebote nachgefragt, da Familien den Patienten gerne zu Hause belassen möchten, während der Berufsausübung aber beruhigter wären, den Kranken in professioneller und ärztlich überwachter Umgebung zu wissen.

Außerdem gibt es durch mehr Räume auch mehr Platz für „Charly und Lotte“, das Trauerbegleitungsprojekt für Kinder, das so groß geworden ist, dass die angemieteten Räume im Nachbarhaus nicht mehr ausreichen. Fast vier Millionen Euro wird die Baumaßnahme kosten, die im September beginnt und im Sommer 2021 fertig sein soll.

„Da gehe ich doch gerne als Spenderin mit gutem Beispiel voran“, freute sich Sieglinde Gäbisch.

Bildunterschrift:
Die ehrenamtliche Mitarbeiterin Carola Weil und Monika Stumpf freuten sich riesig über die Spende von Sieglinde Gäbisch, die mit ihrem Mann Klaus gekommen war.